Von Ulrike Zepke und Gunnar Bantz
Was hat die Menschen 1980 in Bremen auf die Straße getrieben, um gegen das öffentliche Rekrutengelöbnis im Weserstadion zu protestieren? Für viele Autonome zum Mythos erwachsen, in der bürgerlichen Presse als nie dagewesene Gewalt betitelt. Der 06. Mai 1980 in Bremen gilt mitunter als Indiz der Veränderung der sozialen Bewegungen Anfang der 80er Jahre. Vier Menschen erzählen von ihren Erlebnissen, Gedanken und Motivationen vor und während der Proteste.
Der 06. Mai 1980 in Bremen. Für Einige sollte es ein großes Fest werden, für andere war der Tag ein Akt der Militarisierung und ein Tag, an dem man sich nichts mehr gefallen lässt. Für machen wurde der Tag zur Katastrophe, für andere zum Mythos. Die Rede ist vom ersten öffentlichen Rekrutengelöbnis der Bundeswehr, welches als Großveranstaltung außerhalb einer Kaserne stattfinden. Der Anlass war der 25. Jahrestag des Beitritts der Bundesrepublik Deutschland (BRD) in die NATO. 1200 Soldaten sollten mit Blasmusik, Feierlichkeiten und großem Zapfenstreich ihr Gelöbnis ablegen. Der damalige Bürgermeister Koschnick traf mit dem ehemaligen Verteidigungsminister Apel die Vereinbarung, dass das Weserstadion der Austragungsort dieses Militärspektakels sein sollte. Die Inkenntnissetzung des Bremer Senats folgte erst deutlich später und traf – mindestens bei Teilen der SPD – auf deutliche Abneigung. So kommentiert der eingesetzte Untersuchungsausschuss 1980: „Der Landesvorstand war nur nach massivem Einwirken des Parteivorstandes und Rücktrittsdrohungen des Bürgermeisters zu einem Beschluß bereit.“[1] Neben dem geringen Widerstand in der parlamentarischen Politik formierte sich ein breites zivilgesellschaftliches Aktionsbündnis, welches zu Protesten aufrief. Zwischen 10.000 – 15.000 Menschen gingen an diesem Tag auf die Straße, um ihrer Ablehnung gegenüber dem Militarismus Ausdruck zu verleihen.[2] Und so wurde der Tag zu einem Fest etwas anderer Art – statt Konfetti regnete es Steine, statt Schampus wurden Molotow-Cocktails gereicht.
Die „Wiedergeburt“ der Bremer Friedensbewegung
Das feierlich angelegte Gelöbnis fiel, laut dem Politikwissenschaftler Prof. Dr. Christoph Butterwegge, mitten in die erste Phase der „Neuen Friedensbewegung“. Besonders der NATO-Doppelbeschluss vom 12. Dezember 1979, welcher unteranderem die Stationierung von Raketen, die mit Atomsprengkörpern bestückt waren und Marschflugkörpern in Westeuropa ankündigte, befeuerte die „Wiedergeburt“ der Bremer Friedensbewegung. Schon im Vorhinein der Ministerkonferenz in Brüssel bildete sich ein Demonstrationsbündnis – mit vielen Akteur*innen, die am 6 Mai auch eine tragende Rolle spielen sollten – unter dem Motto „Beendet das Wettrüsten! Keine neuen (atomaren) Mittelstreckenraketen! Jetzt verhandeln – abrüsten!“[3]. Aber schon in den Jahren davor bildeten sich immer mehr Proteste, die sich gegen die Aufrüstung und die Außenpolitik Deutschlands, aber auch gegen die der damaligen Großmächte USA und der Sowjetunion, richteten. So stieß der Plan vom damaligen US-Präsidenten Jimmy Carter, auch Neutronenbomben zu bauen und einzusetzen auf heftigen Widerstand. „Eine Bombe, die Menschenleben tötet, aber Sachwerte erhält. Das war ja der Zynismus dieser neuartigen Waffe. Das hat tausende Menschen – nicht nur in Bremen, sondern bundesweit – auf die Straße gebracht“, erinnert sich Ekkehard Lentz – damals in der Deutschen Friedensunion (DFU), heute im Bremer Friedensforum – in einem Interview mit uns. Zu Ostern 1980 kam es zu einer Wiederaufnahme der Ostermärsche, wobei sich die Repressionen gegen Anmelder*innen und Teilnehmende verschärften. So trafen die Pläne einer feierlichen Militärpropaganda in Bremen auf eine breite Bewegung mit reichhaltiger Protesterfahrung und einer zivilgesellschaftlichen Verankerung, die sich bis in Kreise der regierende SPD hineinzog. Zu dieser breiten Bewegung kam eine gewisse militante Bereitschaft hinzu, die sich auch durch Erfahrungen von bisherigen Protesten und Niederlagen speiste. So erinnert sich Horst Wesemann – ehemaliger Strafverteidiger, heute in der Innendeputation – in einem Gespräch mit uns mit Bezug auf die Demonstration gegen das Atomkraftwerk in Kalkar 1977:
„Das war ja eine der größten Niederlagen, die wir da mitgenommen haben. Die Demonstrationen in Kalkar, da haben wir es nicht mehr geschafft, aus Bremen rauszukommen. Wir sind so oft kontrolliert worden von der Polizei und entwaffnet worden, dass wir praktisch schon auf der A1 kurz vor Osnabrück abbrechen mussten, weil wir gar nicht mehr nach Kalkar hätten fahren können. Das war eine der Niederlagen, die auch mitbestimmend sind für unsere Stimmung damals.“
Es wird deutlich, dass Bremen für eine Veranstaltung dieser Art kein wohlgesonnenes Pflaster war. Es entwickelte sich eine Dynamik, die den 06. Mai für viele zum Schlüsselereignis für die Entwicklung der (Bremer) Friedensbewegung machte.[4]
Der KBW (Kommunistischer Bund Westdeutschland) wandte sich am 03. April 1980 mit einem Schreiben u.a. an die BBA (Bremer Bürgerinitiative gegen Atomanlagen), die Jusos, die Gewerkschaften, die DKP (Deutsche Kommunistische Partei), die Bremer Grüne Liste, die Asten, die GSV (Gesamtschüler*innenvertretung) und weitere Gruppen und Organisationen. In diesem Schreiben wurde der Vorschlag verbreitet, sich zu einer Aktionseinheit zusammenzuschließen, um mit einem gemeinsamen Protest das öffentliche Rekrutengelöbnis zu verhindern.[5] Somit startete die Protestvorbereitungen gegen die „Feierlichkeiten“ im Weserstadion.
Das angestrebte breite Aktionsbündnis konnte sich jedoch nicht einigen und so präsentierten Aktivist*innen rund um die Grünen, Jusos, der DKP (Deutsche Kommunistische Partei), DFU (Deutsche Friedens Union) und christlichen Gruppen – für manche „aus heiterem Himmel“[6] – eine weitere Aktionseinheit. Diese kündigte an, eine alternative Demo zu organisieren, welche in einem Kulturprogramm in Nähe des Weserstadions enden sollte. In dem übriggebliebenen Bündnis, unter anderem bestehend aus KBW, BBA und den „Krieg dem Krieg“ Gruppen gab es weiterhin Unstimmigkeiten. Die einzige Basis war: Man wolle die Veranstaltung verhindern. Aber wie? Mehrere Aktionsvorschläge und Ideen wurden eingebracht und diskutiert. Am Ende blieb, laut einem Erfahrungsbericht, die Anmerkung, dass sich beide Aktionsformen – in das Stadion eindringen und stören und alle Tore zu blockieren – ja nicht gegenseitig ausschließen würden. An der Einschätzung gab es Zweifel: „Einen Tag vor der Demo war dann eigentlich wenig klar und man hoffte, daß der Verlauf der Demo schon irgendwie in die richtige Richtung liefe.“ [7]
Ein brennender Bundespräsident, fliegende Steine und umkämpfte Eingangstore
Es formierten sich also 2 Demos. Die von der BBA und KBW getragene startete um 17:00 Uhr mit rund 5.000 Menschen – statt den erwarteten 2.000 – am Hauptbahnhof. Die Demo wählte vom Hauptbahnhof spontan eine alternative, verkürzte Route und traf beim Goetheplatz ein, bevor die andere Demo loslief. Zusammen wurde anschließend durch das Ostertorviertel marschiert. Auf dem Weg wurden zwei Strohpuppen, wohl Karl Carstens und einen aufgehängten General darstellend, angezündet. Dann teilte sich die gemeinsame Demonstration kurz vor dem Weserstadion wieder auf, wobei der Demozug der BBA, KBW und den „Krieg dem Krieg“ Gruppen zu diesem Zeitpunkt nochmal gewachsen war.[8] Ekkehard Lentz saß damals im Lautsprecherwagen der Demonstration, die unter anderem von der DFU, den Jusos und der DKP getragen wurde. Folglich bog er mit dem einen Teil der Demo an der Lüneburger Straße ab, um an den Weserterrassen die geplante Kundgebung abzuhalten. Diese fand auch statt, aber – so erinnert sich Lentz:
„diese Kundgebung wurde also immer wieder durch den Polizeihubschrauber gestört und man hat das mitbekommen, (…) dass sich da eben vor dem Weserstadion sehr viele Menschen versammelt haben und die Polizei und andere Organe da vor Ort waren. Und das hat auch eine Sogwirkung mit sich gebracht, dass immer mehr Leute von unserer Kundgebung vor den Weserterrassen direkt zum Weserstadion hingelaufen sind.“
Der KBW hatte ebenfalls eine Kundgebung direkt am Weserstadion angemeldet. Doch dafür interessierte sich kaum jemand. Zielstrebig gingen einige Demonstrant*innen auf das Eingangstor zu und fingen an Steine – später auch Molotow-Cocktails – auf die hinter dem Zaun stehenden Beamten und Feldjäger zu werfen. Ein*e Demonstrant*in kommentiert diesen Moment wie folgt: „Hier wurde gleichklar: Wenn diese Militaristenschau jetzt stattfindet, dann nur gegen unseren allerschärfsten Widerstand“.[9] Um 18:15 lag der erste Bundeswehrbus brennend auf dem Osterdeich. 4-5 weitere folgten. Das Prozedere sei immer das gleiche gewesen:
„Während der Auseinandersetzungen auf dem Vorplatz konnten immer noch Fahrzeuge den Osterdeich passieren. Auch Bundeswehrfahrzeuge mit hohen Offizieren, die zu dieser Feier wollten. Deshalb wurden die Fahrzeuge gestoppt, die Personen aus dem Fahrzeug rausgeholt und anschließend die Fahrzeuge in Brand gesteckt. Dies war entgegen den Behauptungen der Presse eine sehr kontrollierte Aktion. Es wurden nämlich nicht blind Mollis in die Wagen geworfen, sondern die Benzinschläuche durchgeschnitten und das auslaufende Benzin angesteckt.“ [10]
Auch Horst Wesemann sieht in der Entzündung der Bundeswehrfahrzeuge einen kollektiven Akt, der durch die Motivation zustande kam, dass die Demonstrant*innen sich nichts mehr gefallen ließen und genau diese Haltung auch ausdrücke sollte:
„Ich sage mal, dass es am Osterdeich dann zu den brennenden Fahrzeugen gekommen ist, ist dem Umstand geschuldet, dass es offensichtlich niemanden interessiert hat, dass wir was dagegen hatten, dass diese Veranstaltung dort stattfand und weiterhin immer Leute angekarrt wurden, Prominenz und so weiter und Offiziere und Ähnliches, um an dieser Veranstaltung teilzunehmen. Das mussten wir natürlich in irgendeiner Form unterbinden, obwohl ich persönlich jetzt nicht gerade an der Entzündung eines Fahrzeugs beteiligt war. (…) Aber das war also der Ausdruck davon. Wir haben die Faxen dicke, wir lassen uns das nicht länger gefallen.“
Die Ausschreitungen vor dem Stadion führten dazu, dass der Einlass nur durch Tore stattfinden konnte, die von Protestierenden und der Polizei umkämpft waren. Eine Nachrichtensprecherin von Radio Bremen berichtet am nächsten Tag: “Bei der Verteidigung (sic) von 1.200 Bundeswehrrekruten ist es gestern Abend zu schweren Krawallen gekommen.”[11] Dabei handelte es sich zwar um einen Versprecher (Verteidigung statt Vereidigung), zum Geschehen des Vortages passte dieser jedoch sehr treffend. Trotz der massiven Polizeipräsenz gelang es einigen Protestierenden in das Stadion zu gelangen und dort gegen 20:30 Uhr mit Zwischenrufen die Begrüßungsrede des ehemaligen NSDAP Mitglieds und damaligen Bundespräsidenten Karl Carstens zu stören.[12] Dieser musste, ebenso wie Hans Koschnick und Hans Apel, mit einem Hubschrauber eingeflogen werden. Die gut 100 Protestierenden wurden nach und nach aus dem Stadion geräumt. Um 22:00 Uhr endete das Programm im Weserstadion. Draußen formierte sich ein Demonstrationszug, um einen geordneten Abgang zu sichern. Der Untersuchungsausschuss schreibt an dieser Stelle von einer anschließenden Räumung des Vorplatzes und des Osterdeichs mit Tränengas[13]. Ein Erfahrungsbericht zeichnet ein etwas anderes Bild:
„Beim Abzug verhielten sich alle sehr diszipliniert. Alle in den vorderen Reihen bildeten Ketten und zogen sich langsam zurück. Das war ein deutliches Zeichen: wir wollen friedlich abziehen. Auf dem Osterdeich formierte sich ein Demonstrationszug von vielen, vielen Antimilitaristen. Wir waren erschöpft, es ging nach Hause. Weit hinter uns, noch mit Abstand vom Demozug, sahen wir weiße Helme und Schilde. Tränengas brannte in unseren Augen, immer schneller kam die Knüppelgarde näher, Panik brach aus. Wir begriffen, daß die Bullen nochmal voll zulangten. Alle rannten wie irr, einige riefen sich was zu. Ein Blick über die Schulter: eine Reihe nach der anderen wurde zerschlagen.“ [14]
Andrea, damals 16, berichtet uns in einem Interview ebenfalls von der Situation und bezeichnet sie bezüglich des Tages als ihre prägendste Erinnerung:
„Ich ging gerade so in die Richtung der Verdener Straße. Und auf einmal: Panik. Die Leute fingen an zu rennen. Vor uns fielen Menschen auf den Boden. Wir haben uns sozusagen gegen die Masse gestellt, die da kam, weil wir Angst hatten. (…) Wir haben versucht, diese Menschen, die hingefallen sind zu schützen, sonst wären sie womöglich überrannt worden. (…) Aber wir haben ja direkt am Osterdeich unser Haus und da sind ja auch Vorgärten (…) wir haben die Demonstranten rein gezerrt in den Vorgarten. Denn damals war das noch so, dass die Polizisten nicht auf dein Grundstück durften. Wenn du dann siehst, wie vor deiner Gartenpforte drei Polizisten auf zwei Demonstranten einknüppeln, das kriegst du nicht mehr aus dem Kopf.“
Die Berichte über die Ereignisse an diesem Tag gehen an gewissen Stellen auseinander, sie decken sich aber alle darin, dass eine bis dahin nicht erlebte Militanz und Entschlossenheit der Protestierenden festgestellt wird.[15] Die Demonstrant*innen, die zu militanten Mitteln gegriffen haben, waren zwar nicht der Großteil, haben aber die Wirkung der Demonstration deutlich mitbestimmt. Aber auch der Rest der Proteste war, allein aufgrund der schieren Menge an Menschen, die auf die Straße gegangen sind, eindrücklich.
Was hat die Menschen damals motiviert an den Protesten teilzunehmen?
Um dieser Frage nachzugehen haben wir uns mit einer Theorie der Bewegungsforschung auseinandergesetzt, die Motivationsdynamiken von Protest in den Blick nimmt. Dabei beziehen wir uns auf die Publikationen Embeddedness and Identity: How Immigrants Turn Grievances into Action von Bert Klandermans und Jojanneke van der Toorn und Motivations to Action von Bert Klandermans. In diesen Publikationen stellen die Forscher*innen 5 Elemente heraus, die entscheidend dafür sind, ob sich Menschen Protest anschließen oder auf der Couch sitzen bleiben. Ausgehend von unserer Fragestellung und mit Blick auf die Theorie haben wir uns mit 4 Menschen unterhalten, die damals bei den Protesten dabei waren. Mit ihnen sprachen wir über die Geschehnisse und ihre persönlichen Gründe, Ihre Ablehnung gegen das öffentliche Rekrutengelöbnis am 6.Mai 1980 auf die Straße zu tragen.
Zum einen sind die wahrgenommenen Missstände wichtig. Dazu zählt insbesondere eine Empörung darüber, wie der Staat mit politischen oder sozialen Problemen umgeht.[16] Dabei ist wichtig, wieviel Mobilisierungspotenzial bestimmte Missstände haben. An dieser Stelle spielen verschiedene Faktoren eine Rolle, besonders aber die demographische und politische Beschaffenheit der Bevölkerung. Zum Beispiel die Verteilung von Ethnizität, Klasse, Alter und politischen Meinungen sind hier zu nennen. Wie hoch die „Nachfrage“ in der Bevölkerung nach Protest ist hängt davon ab, wie sehr die Missstände die Bevölkerung politisieren.[17] Außerdem ist von entscheidender Bedeutung, wie die „Angebotsseite“ von Protest strukturiert ist. Damit ist gemeint, wie die Opposition aufgestellt ist, welche Identifikationen sie ermöglicht, welche Akteure beteiligt sind und wie sie ideologisch aufgebaut ist.[18] Die Missstände, die von den Protestierenden am 06. Mai 1980 wahrgenommen wurden und zum Protest mobilisierten waren vielfältig. Der NATO-Doppelbeschluss, die Remilitarisierung und Aufrüstung der Bundeswehr, die Ost-West Beziehung – all dies waren Missstände, die von unseren Interviewpartner*innen wahrgenommen wurden und mit der Gelöbnisfeier in Verbindung gebracht wurden. Das Rekrutengelöbnis als öffentliches Event wurde, in diesen Missständen eingebettet, als ein Ausdruck des aufstrebenden Militarismus und all dessen Gefahren verstanden. Dass der damalige Bundespräsident Karl Carstens als ehemaliges NSDAP-Mitglied an diesem Tage Ehrengast im Weserstadion war und das Gelöbnis fast zeitgleich zum 35. Jahrestag der Befreiung vom Nationalsozialismus angesetzt war, kam erschwerend dazu. Ekkehard Lentz erzählte uns:
„Der 8. Mai 1945 war die Befreiung vom Hitlerfaschismus, das Ende des Zweiten Weltkrieges. Damals also der 35. Jahrestag. Das hat bei den Planungen für den 6. Mai auch eine ganz wichtige Rolle gespielt, weil damals in der Friedensbewegung natürlich auch eine Reihe von Menschen noch aktiv waren, die eben unter den Nazis gelitten haben […] da war der 6. Mai, also diese öffentliche Rekrutenvereidigung, natürlich eine Provokation par excellence.“
Missstände allein ziehen aber noch keine großen Proteste nach sich. Das Mobilisierungspotenzial, die „Nachfrage“ der Bevölkerung nach Protesten hängt davon ab, wie die politische Beschaffenheit in der Bevölkerung ist und wie sehr die Missstände politisieren. Wie also waren die Proteste am 06. Mai 1980 und die Bewegung in der Bremer Bevölkerung verankert? Wurde den Belangen eher zugestimmt oder stieß die Bewegung auf Gegenwind in der Zivilgesellschaft? Ekkehard Lentz beschreibt eine allgemeine Zustimmung der Bevölkerung für die Ziele der Friedensbewegung und ist sich sicher, dass diese Missstände die Bevölkerung politisiert haben. Für Andrea gehörten die Proteste zu Bremen dazu und reihten sich in eine Vielzahl verschiedener Proteste in der Hansestadt ein. Dieter Mützelburg sah in Bremen eine verhältnismäßig starke Unterstützung für die Anliegen der Proteste. Und auch Wesemann bestätigt diese Einschätzung:
„Aber insgesamt, die Krieg dem Krieg Bewegung oder Friedensbewegung hat großen Zuspruch gefunden. Also es gab ja massenhafte Demonstrationen vor Pershing-Lagern, wo sich bürgerlichen Kräfte beteiligt haben. Also jede Menge Leute. Da ist glaube ich schon angekommen, dass es vernünftig ist, sich dagegen zu wehren.“
Autonome Gruppen, linke maoistische Parteien, K-Gruppen, mit den Jungsozialisten und Jungdemokraten zwei Jugendorganisationen bürgerlicher Parteien, kirchliche Gruppen und aktive Kirchengemeinden, Menschen und Verbände aus dem gewerkschaftlichen Spektrum, Gruppen aus der Anti-AKW-Bewegung, die frisch gegründete Partei Die Grünen – all diese Gruppen nahmen unsere Interviewpartner*innen als aktive Akteur*innen der Bewegung war und gehören zur Angebotsseite der Proteste am 06. Mai 1980. Es wird deutlich, dass es sich um eine vielseitige Angebotsseite handelt, die für verschiedene Menschen mit unterschiedlichen Ideologien Identifikationsmöglichkeiten bietet.
Doch auch, wenn die erkannten Missstände politisieren und Proteste angeboten werden, kann nicht automatisch auf eine Protestteilnahme geschlossen werden. Die (erhoffte) Wirksamkeit der Bewegung spielt eine wichtige weitere Rolle. Dabei sind mögliche Fragen: Welche Möglichkeiten und Ressourcen hat eine Bewegung? Welche Akteure sind beteiligt? Wichtig hier ist nicht das tatsächliche Ergebnis des Protests, sondern eher die Erwartung der Einzelnen, dass eine Teilnahme an Protestgeschehen tatsächlich eine erwünschte Veränderung der politischen oder sozialen Umstände nach sich ziehen kann. Je eher eine Person auf die Wirkmächtigkeit der Bewegung vertraut, desto eher lässt sie sich auf Protest ein.[19] Diese erwartete Wirkmächtigkeit steigt natürlich mit den Möglichkeiten und Ressourcen der Bewegung. Auf die große Anzahl von beteiligten Akteur*innen wurde bereits eingegangen. Die strukturelle Vielfältigkeit der Angebotsseite zieht eine breite Verankerung in der Gesellschaft, langjährige Protesterfahrung und zusätzlich eine gewisse militante Bereitschaft nach sich.
Für Klandermans und van der Toorn und innerhalb von sozialpsychologischen Erklärungsansätzen ist kollektive Identität in sozialen Bewegungen ein wichtiges Konzept, um Protestteilnahme zu erklären. Zusammengefasst, wird Teilnahme an Protestgeschehen umso wahrscheinlicher, je mehr sich mit der Bewegung oder einzelnen Gruppen innerhalb der sozialen Bewegung identifiziert wird.[20] Für uns spielt also die Frage eine Rolle, wie sehr sich die Teilnehmenden mit der Friedensbewegung identifiziert haben. Weitergehend hat uns interessiert, wie sehr der 6. Mai für die Bremer Friedensbewegung ein identitätsstiftendes Moment hatte. Dieter Mützelburg erinnert sich an zwei Stellen im Interview:
„Insofern hat die Aktion [am 6.Mai] […] die Identifikation mit der Bewegung selber und die Wut über das Vorgehen der Polizei natürlich noch verschärft. Aber ich war auch kritisch, also es gab keine Identifikation mit allem, was die Bewegung gemacht hat.“ und „Bei den Vorbereitungen und bei der Aktion selbst war es doch erst mal das Gefühl: Ich gehöre zu ganz Vielen“
Insgesamt lässt sich sagen, dass alle Interviewpartner*innen sich grundsätzlich mit den Zielen der Friedensbewegung identifizieren konnten, auch wenn nicht alle aktiv Teil der Bewegung waren. Horst Wesemann grenzte sich zum Teil auch ab, so war er damals in der von ihm als „aggressiverer“ beschriebenen Krieg dem Krieg Bewegung organisiert. Dieter Mützelburg sah den Hauptort seiner politischen Arbeit eher in der Anti-AKW-Bewegung, wobei er große thematische Anknüpfungspunkte in der Arbeit der Friedensbewegung sah. Ekkehard Lentz sah und sieht sich auch heute noch als aktiver Teil der Friedensbewegung und Andrea befand sich damals in einer Orientierungsphase, in der auch weibliche „Galionsfiguren“ der Friedensbewegung wie Jutta Ditfurth und Petra Kelly als sehr präsent wahrgenommen wurden.
Neben Identität als Faktor gibt es auch den instrumentellen und den ideologischen Erklärungsansatz. Im instrumentellen Erklärungsansatz wird Protestteilnahme damit erklärt, dass Individuen versuchen durch ihren Protest die soziale und politische Umwelt zu verändern.[21] Als ein instrumenteller Grund fiel in unseren Interviews die Angst, dass Deutschland in Falle eines Krieges zwischen den USA und der Sowjetunion stark betroffen wäre. Eine Beteiligung an den Protesten am 6.Mai wird nach diesem Ansatz vor allem durch den Willen erklärt, durch den Protest Entmilitarisierung und Abrüstung auf die parlamentarische Agenda zu setzen und politische durchzusetzen. Im ideologischen Erklärungsansatz geht es vor allem um einen Ausdruck der eigenen politischen Einstellungen als Motivation für Protest.[22] Als ideologisches Motiv gilt in unserem Beispiel vor allem, den Widerstand gegen Militarisierung, Hochrüstung und Mackergehabe auf globaler Ebene zu zeigen und auf die Straße zu tragen. Andrea erinnert sich:
„Also mir ging es wirklich nur darum zu zeigen, dass man dagegen ist. Dass eben sowas nicht in die Öffentlichkeit gehört. Einfach nicht zu Hause auf dem Sofa sitzen und sagen: Och, das ist doch Mist. Sondern ich wollte die Chance nutzen zu zeigen: Ich bin dabei.“
Diese drei Erklärungsansätze sind aber keinesfalls exklusiv. Ganz im Gegenteil ergänzen sich die verschiedenen Motive, Instrumentalität, Identität und Ideologie häufig bei der Entscheidung an einem Protest teilzunehmen. Die einzelnen Faktoren können dabei unterschiedlich stark ausgeprägt sein.[23] Auch bei unseren Interviewpartner*innen hat sich gezeigt, dass viele Motive Hand in Hand gespielt haben, wenn diese auch unterschiedlich gewichtet waren.
Als weiteren Faktor für die Beteiligung nennen die Forscher*innen die Soziale Verankerung. Das bedeutet, wenn Menschen engagiert sind in freiwilligen Organisationen, dass sie eher zu Protest bereit sind. Das kann von Mitgliedschaft in Parteien über Organisationen bis hin zu außerparlamentarischen politischen Gruppen reichen. Dabei geht es um soziales Kapital, um soziale Netzwerke und innerhalb dieser um Vertrauen und Loyalität. Eine lebendige Zivilgesellschaft hilft Opposition und Protest und fördert konventionelle, aber auch nicht-konventionelle Protestbeteiligung.[24]
Unsere Gesprächspartner*innen waren auf unterschiedlichste Art und Weise sozial in Bremen verankert. Horst Wesemann war damals mit seinen 31 Jahren in den stadtteilorganisierten Krieg dem Krieg Gruppen, bei Hausbesetzungen, einem illegalen Radio und verschiedensten autonomen Aktionen beteiligt. Ekkehard Lentz war damals 24, hauptamtlicher Mitarbeiter der Deutschen Friedensunion (DFU) und auf Landes- sowie Bundesebene für Pressearbeit und Organisation zuständig. Andrea, damals 16 und Schülerin, versuchte zu der Zeit in ihrer Schule eine politische Gruppe zu gründen mit den Themen Feminismus und Frieden. Ansonsten war sie in keiner Organisation eingebunden, sondern fing gerade an sich politisch umzuschauen. Dieter Mützelburg war am 06. Mai 1980 36 Jahre alt. Er arbeite an der Universität in Bremen und hatte gerade ein Berufsverbotsverfahren hinter sich, welches er jedoch vor Gericht gewinnen konnte. Ansonsten war er vor allem in der Anti-AKW-Bewegung aktiv. Seine Aktivitäten waren relativ bekannt, so dass er am Tag der Gelöbnisfeier eine der beiden Demonstrationen anmelden konnte, ohne große Befürchtungen zu haben. All diese Verankerungen in politischen Gruppen, oder die Suche nach einer Politik, die man selbst unterstützen möchte, sind Faktoren, die sich positiv auf die Bereitschaft an einem Protest teilzunehmen auswirken. Aber nicht nur „offizielle“ Gruppen und Organisationen können diesen Effekt haben. Dieter Mützelburg erinnert sich an einen eher unkonventionellen Zusammenschluss:
„Ich bin auch sportlich aktiv gewesen und ich habe damals in einer Freizeit-Fußballmannschaft gespielt mit dem schönen Namen “Bunter Sturm”. Wir waren ungefähr so 20 Leute, nicht nur Männer, sondern auch eine Menge Frauen (…). Und wir haben bei den Demonstrationen immer eine sogenannte Bezugsgruppe gebildet. Also man blieb zusammen und verabredete vorher bestimmte Aktivitäten. Das war bei der Mai Demonstration noch nicht der Fall. Da sind wir nur mitgelaufen und wir haben das dann als Initiative genommen, bei späteren Demonstrationen (…) immer zusammen ‘ne Aktion zu machen. In Bremerhaven haben wir die Hauptverkehrsstraße blockiert einfach mit unseren 25 Mann, mit ein paar Sympathisanten, Freunden und Freundinnen.“
Schließlich ist es für die Theorie auch wichtig, Emotionen in die Analyse miteinzubeziehen. Besonders Wut wird in der Literatur als lösungsorientiertes Gefühl beschrieben und steht in direkter Beziehung mit dem Gefühl der Wirkmächtigkeit. Es wird beschrieben, dass Gefühle wie Wut eine Rolle spielen für die Motivation auf die Straße zu gehen und sich an Protest zu beteiligen. Sie sind aber oft nicht alleiniger Auslöser, wirken aber wie ein Verstärker für bestehende Motivationen[25].
Horst Wesemann erinnert sich an unterschiedliche Emotionen. Die Stimmung an dem Tag sei für ihn geprägt worden von einer Entschlossenheit, die auf vorherige Niederlagen zurückzuführen sei:
„Wir waren so auf Radau gebürstet, dass wir gesagt haben: Wir lassen keine polizeiliche Begleitung zu. Wir lassen keine polizeiliche Intervention zu. Sobald irgendeiner versucht, in dieser starken Gruppe, die diese Demonstrationen angeführt hat, Anstalten machte, sich dort zu infiltrieren, wehren wir das gleich massiv mit Gewalt ab. So waren wir auf Radau gebürstet. (…) Das ist sozusagen das Wichtigste, was wir sozusagen gedacht haben: Wir lassen uns nicht die Butter vom Brot nehmen diesmal. Wir haben so viele Niederlagen einstecken müssen. Und jetzt haben wir die Faxen dicke. Jetzt schlagen wir zurück.“
Eine dieser Niederlagen war wohl die Räumung der Buchtstraße am 01. Mai 1980, die von massiver Polizeigewalt begleitet war. Es kam zu 20 Verletzten, samt Knochenbrüchen und „Zusammengeschlagen werden“ auf der Polizeiwache. Ein Erfahrungsbericht zu diesen Geschehnissen berichtet von einer Kommunikation mit der Polizei: „Die Bullen auf solche brutalen Methoden angesprochen: ‚Ob das wohl eine Übung für den 6. Mai sei‘ entgegneten: ‚Jeder Sportler läuft sich doch warm.“[26] Dass solche Erfahrungen zu einer Wut führen, liegt nahe. Im Zweifel noch mit frischen Prellungen der Polizei wieder gegenüberzustehen, wird nicht ohne Emotionen ablaufen. Wut und Entschlossenheit speisen sich aus solchen Erfahrungen und können individuell und kollektiv motivierend auf weitere Proteste wirken. Gleichzeitig erinnert sich Horst Wesemann an eine Euphorie, die die Vorbereitung und Proteste begleitet hat und ebenfalls motivierend wirkte:
„Wenn wir uns getroffen haben, das war ein Gefühl wie Verknalltsein. Wir waren eine solche Mannschaft. Und wir haben gedacht, wir stellen die Verhältnisse auf den Kopf. Wir waren sozusagen getrieben von der Vorstellung, wir schaffen das wirklich, die Verhältnisse hier zu verändern. (…) Aber das Gefühl war pure Euphorie muss ich sagen. Wir waren so drauf, dass wir gesagt haben: Hallo, jetzt kommen wir. Jetzt geht’s los!“
Die Verhältnisse wurden an diesem Tag und auch bei den folgenden Demonstrationen und Protesten nicht auf den Kopf gestellt. Ob der konkrete Protest und die Bewegung als solche erfolgreich waren, ist bei unseren Gesprächspartner*innen umstritten. Dieter Mützelburg erwähnt: „Friedensbewegungen haben das Problem, dass sie, wenigstens in den letzten 50 Jahren, die ich mitgekriegt habe, nie wirklich zum Frieden führten.“ Aber, so erinnert sich Horst Wesemann: „Irgendwie hatten wir das Ziel, wir müssen so viel Öffentlichkeit schaffen, dass das in Indonesien in der Tageszeitung steht. Und so ist es denn auch gewesen. Wir haben den Zeitungsartikel dann auch zugeschickt bekommen.“
Für unsere Gesprächspartner*innen waren die Ziele, die Wahl der politischen Mittel und die angesprochenen Adressat*innen des Protest unterschiedlich. Das zeigt, dass die Bewegung sehr heterogen war. Außerdem macht es nochmal deutlich, dass nicht von allgemeinen Beweggründen für die Teilnahme an dem Protest des 06. Mai 1980 gesprochen werden kann. Bei homogeneren sozialen Bewegungen könnte dies einfacher sein. Es handelt sich außerdem nicht um exklusive Beweggründe. Alle Faktoren, Missstände, Wirksamkeit, Identität, Soziale Verankerungund Emotionen, hatten einen individuellen Einfluss, wenn auch mit jeweils unterschiedlichen Gewichtungen. Die Gespräche mit einzelnen Demonstrant*innen über ihre Beweggründe an den Protesten teilzunehmen – mehr als 40 Jahre später – kann daher auch nicht stellvertretend für die Beweggründe der Bewegung stehen (wenn überhaupt von DER Bewegung gesprochen werden kann). Aber es werden einzelne Beweggründe verdeutlicht und miteinander in Beziehung gesetzt. So können wahrgenommene Missstände politisieren und Menschen zu einer Teilnahme an Protesten bewegen, gleichzeitig kann eine vermehrte Teilnahme an Protesten und Missstände, die sich nicht verändern auch eine Wut auslösen, die bei Protesten eine andere Bereitschaft zur Konfrontation hervorruft. Insgesamt schaffen unsere Zeitzeug*inneninterviews Einblicke in das Bremen der 80er Jahre, was die Menschen bewegt hat und wie die Friedensbewegung damals agiert hat. Wenn auch nicht repräsentativ, so ist unser Beitrag doch ein Puzzlestück für die Bremer Bewegungsforschung. Dafür möchten wir uns auch herzlich bei unseren Interviewpartner*innen bedanken, die uns durch Ihre Zeit und Offenheit diesen Beitrag erst ermöglicht haben.
[1] Corterier et al. (1980): 42
[2] Corterier et al. (1980): 18
[3] Butterwegge (1992): 155
[4] Butterwegge (1992): 158
[5] Dobberkau (1980): 8-9
[6] N.N. a (1980): 23
[7] N.N. a (1980): 23
[8] N.N. a (1980): 23
[9] B./O. (o.D.): 29
[10] N.N. a (1980): 24
[11] Wolschner (2010)
[12] B./O. (o.D.): 29
[13] Corterier et al. (1980): 18
[14] B./O. (o.D.): 30
[15] Corterier et al. (1980): 18
[16] Klandermans et al. (2008): 993
[17] Klandermans (2015): 221
[18] Klandermans (2015): 221
[19] Klandermans et al. (2008): 994
[20] Klandermans et al. (2008): 995
[21] Klandermans (2015): 224
[22] Klandermans (2015): 224
[23] Klandermans (2015): 225
[24] Klandermans et al. (2008): 996
[25] Klandermans et al. (2008): 995
[26] N.N. b (1980): 20
Quellenverzeichnis
B./O. (o.D.): Im Stadion. Aus: KB-Broschüre: 10f. Zitiert aus: Bremen 1980. Die Schlacht am Weserstadion. Dokumentation über die Proteste am Weserstadion. Hrsg. von noch einer autonome Gruppe. Mai 2010: 29-30
Butterwegge, Christoph (1992): Entstehung und Entwicklung der Neuen Friedensbewegung (1979/80 bis 1992). In: Butterwegge, Christoph/Jansen, Hans G. (Hrsg.) Neue Soziale Bewegungen in einer alten Stadt. Versuch einer vorläufigen Bilanz am Beispiel Bremens. Bremen: Steintor, 153-182
Corterier/Jentsch/Jung/Jungmann/de Terra (1980): Bericht des Verteidigungsausschusses als 2. Untersuchungsausschuß nach Artikel 45 a Abs. 2 Grundgesetz zu dem Antrag der Mitglieder der Fraktion der CDU/CSU im Verteidigungsausschuß auf Einsetzung des Verteidigungsausschusses als Untersuchungsausschuß zur Untersuchung der Vorgänge im Zusammenhang mit den blutigen Krawallen anläßlich des öffentlichen Gelöbnisses von Bundeswehrsoldaten am 6. Mai 1980 Im Bremer Weserstadion. Text abrufbar unter: https://dipbt.bundestag.de/doc/btd/08/044/0804472.pdf. Letzter Zugriff am 18.04.2021
Dobberkau, Peter (1980): Offener Brief des KBW zu Rekrutenvereidigung am 6. Mai im Weserstadion. Zitiert aus: Bremen 1980. Die Schlacht am Weserstadion. Dokumentation über die Proteste am Weserstadion. Hrsg. von noch einer autonome Gruppe. Mai 2010: 8-9
Klandermans, Bert (2015), Motivations to Action, in: Donatella della Porta and Mario Diani (eds.), The Oxford Handbook of Social Movements, Oxford: Oxford University Press, pp. 219–230
Klandermans, Bert/ van der Toorn, Jojanneke/ van Stekelenburg, Jacquelien (2008): Embeddedness and Identity: How Immigrants Turn Grievances into Action, American Sociological Review, 73(6), 992 – 1012
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Wolschner, Klaus (2010): Rekrutengelöbnis. Niederlage für die Bundeswehr. Abrufbar unter: https://taz.de/Rekrutengeloebnis/!5143164/. Letzter Zugriff am 18.04.2020