{"id":2111,"date":"2021-05-04T16:55:28","date_gmt":"2021-05-04T15:55:28","guid":{"rendered":"https:\/\/traces.protestinstitut.eu\/?p=2111"},"modified":"2021-05-12T13:00:56","modified_gmt":"2021-05-12T12:00:56","slug":"hausbesetzungen-damals-und-heute","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/traces.protestinstitut.eu\/index.php\/2021\/05\/04\/hausbesetzungen-damals-und-heute\/","title":{"rendered":"Hausbesetzungen damals und heute"},"content":{"rendered":"\n

Was waren die Motive von Hausbesetzer*innen in Bremen in den fr\u00fchen 1990er Jahren und wie unterscheiden sie sich von den Motiven der Hausbesetzer*innen der “Dete”, die im Oktober 2020 besetzt wurde?<\/em><\/p>\n\n\n\n

Besetzte H\u00e4user geh\u00f6rten in Bremen in den 1970er und 1980er Jahren, wie auch in anderen St\u00e4dten, ganz selbstverst\u00e4ndlich zum Stadtbild dazu und bildeten einen zentralen Teil der Protestbewegungen dieser Zeit. Auch in den fr\u00fchen 1990er Jahren wurden in Bremen weiterhin Versuche unternommen H\u00e4user zu besetzen, abgesehen von ehemaligen Besetzungen, die teilweise einen Legalisierungsprozess durchlaufen hatten und beispielsweise f\u00fcr Zwecke eines Kulturzentrums ausgebaut oder bereits genutzt wurden (Scheda\/Sinn\/Z\u00fcghart 2000: 24-25). Welche konkreten Motive gab es bei Hausbesetzungen in den fr\u00fchen 1990er Jahren in Bremen? Im Archiv der Sozialen Bewegungen Bremen konnte ich Ausgaben der damals w\u00f6chentlich erscheinenden, bremischen Zeitschrift \u201eBambule\u201c unter die Lupe nehmen, sowie dar\u00fcber hinaus auch ein paar Ausgaben der j\u00e4hrlich erscheinenden Zeitschrift \u201eKassiber\u201c aus Bremen einsehen. Zus\u00e4tzlich werde ich die Motive der Hausbesetzer*innen der \u201eDete\u201c, die im Oktober 2020 besetzt wurde, anhand von Zeitungsartikeln und Sozialen Medien herausarbeiten. Anschlie\u00dfend werde ich Unterschiede zwischen den Motiven der damaligen Besetzer*innen und den Motiven der Besetzung der \u201eDete\u201c im Herbst 2020 herausstellen. Zum Ende folgt eine Zusammenfassung und ein Ausblick.<\/p>\n\n\n\n

Die Besetzung des \u201eHaus Nawatzki\u201c im Juni 1990<\/strong><\/p>\n\n\n\n

Im Juni 1990 wird die sogenannte \u201eNawatzki-Villa\u201c in Bremen-Vegesack nach 10 Jahren Leerstand durch eine Gruppe junger Leute besetzt. Sie befindet sich im Besitz des sogenannten \u201eBremer Vulkan\u201c, des Werftenverbundes, der 1997 aufgrund von kontroversen Fehlkalkulationen endg\u00fcltig ein tragisches Ende fand. Die Villa wurde 9 Jahre zuvor, im April 1981, bereits von Jugendlichen besetzt und wieder ger\u00e4umt. Ende Juli 1993 wird die \u201e Nawatzki-Villa\u201c nach 23 Tagen Besetzung von den Besetzer*innen ebenfalls wieder verlassen, nachdem ein R\u00e4umungsbeschluss des Eigent\u00fcmers vorliegt und die Polizei mit einem Gro\u00dfaufgebot zur Durchsetzung der R\u00e4umung erscheint (Staatsarchiv Bremen 10.B Al 1752). Sie verlassen es ungesehen durch ein Seitenfenster, nachdem \u201edie Idee, die Polizei mit einem Sektfr\u00fchst\u00fcck zu begr\u00fc\u00dfen […] im letzten Moment an Zweifeln am Humor der Polizei [scheiterte]\u201c (Taz 26.7.1990). Zuvor hatten Ortsamtsleiter, Sozialbeh\u00f6rde und \u201eWohnungshilfe e.V.\u201c den Besetzer*innen zwei H\u00e4user als Wohnraum angeboten. Demnach w\u00e4re \u201ePlatz f\u00fcr 10 Jugendliche, die einen ordentlichen Mietvertrag bekommen sollten\u201c (Taz 21.7.1990). Die Besetzer*innen willigten ein, aber eine Liste an Personen wird nach internen Diskussionen nicht rechtzeitig eingereicht, da keine Einigung auf eine Auswahl an Personen m\u00f6glich war (Taz 21.7.1990). Der Ortsamtsleiter konnte daraufhin kein Verst\u00e4ndnis aufbringen (Taz 21.7.1990). <\/p>\n\n\n\n

Motive der Besetzung waren, wie auch in fr\u00fcheren Besetzungen im Stadtteil Vegesack gefordert wurde, billiger Wohnraum f\u00fcr ein \u00abalternatives, unkommerzielles Wohnen\u00bb (Taz 3.7.1990). Nachdem das Geb\u00e4ude durch Ausrei\u00dfen der Fenster und hohe Umz\u00e4unung auf Antrag des Eigent\u00fcmers \u2018total unbewohnbar\u2019 gemacht wird, verbleibt lediglich ein Transparent am Geb\u00e4ude, auf dem es hei\u00dft \u2018Ohne uns zu fragen, wird hier kein Stein abgetragen\u2019 (Taz 26.7.1990). So l\u00e4sst sich vermuten, dass \u00fcber die erste Forderung hinaus eine Einbeziehung von Anwohnenden in der Frage nach einem potentiellen Abriss des Geb\u00e4udes verlangt wird.<\/p>\n\n\n\n

Die Besetzung im Buntentorsteinweg 120 im Januar 1994<\/strong><\/p>\n\n\n\n

Am 25. Januar 1994 besetzt die Neust\u00e4dter Initiative f\u00fcr bezahlbaren Wohnraum <\/em>ein Wohngeb\u00e4ude im Buntentorsteinweg 120. Das Geb\u00e4ude umfasst 10 Wohnungen, wird ebenfalls von der Bremischen<\/em> verwaltet und die ehemaligen Bewohner*innen wurden im vorherigen Jahr systematisch \u201eentmietet\u201c (Bambule 37, 2). Daraufhin stand das Geb\u00e4ude leer bzw. wurde Privateigent\u00fcmer*innen zum Verkauf angeboten und wartete laut der Initiative<\/em> auf eine Luxussanierung. Die Besetzung kann jedoch nur vier Stunden aufrecht erhalten werden, da bereits w\u00e4hrend der ersten Aufforderung das Haus zu verlassen SEK-Beamt*innen mit einem massiven Polizeiaufgebot in das Geb\u00e4ude st\u00fcrmen. 16 Personen werden festgenommen, ED behandelt und ihnen wird Haus- und schwerer Landfriedensbruch vorgeworfen (Bambule 37,2). Die Treppe zwischen Erdgeschoss und erstem Stock waren bereits vor der Besetzung herausgeschlagen worden, vermutlich um eine solche abzuwenden. Am Tag nach der Besetzung werden die unteren Etagen im Auftrag der Bremischen<\/em> unter Polizeischutz zugemauert. Die Initiative<\/em> ordnet die Besetzung in der Bambule<\/em> in einen gr\u00f6\u00dferen Kontext ein. So sei das \u201egelbe Haus [\u2026] durch seine Lage um innenstadtnahen Teil der Neustadt Ziel von Umstrukturierungspl\u00e4nen. H\u00e4user in dieser Lage haben einen hohen Wert als Geldanlagen [\u2026]\u201c. Dar\u00fcber hinaus schreiben sie:<\/p>\n\n\n\n

[\u2026] Schon jetzt m\u00fcssen viele Menschen \u00fcber 50 % ihres Einkommens Monat f\u00fcr Monat auf den Tisch legen, um ihren Wohnraum zu bezahlen. Wenn die Mieten weiter steigen, werden nicht wenige gezwungen sein, auf die \u201ebilligeren\u201c Stadtteile Bremens auszuweichen. Sie werden mit weiteren Wegen und weniger Platz leben m\u00fcssen. Anderswo dagegen werden teurere Wohnungen und H\u00e4user unbewohnt bleiben. Gleichzeitig finden immer weniger Menschen Arbeit und bezahlbaren Wohnraum. Beispiele einer solchen \u201eVeredelungs-Politik\u201c sind das vordere Ostertor, das Sanierungsgebiet Weidedamm 2, aber auch die B\u00fcrgerweide.<\/p>\n\n\n\n

Politisch verantwortlich f\u00fcr diese st\u00e4dtebaulichen Ma\u00dfnahmen ist der Senat. Er ist nicht in der Lage, ausreichend bezahlbaren Wohnraum zu schaffen. Stattdessen begegnet er denen, die das Problem selbst in die Hand nehmen mit Polizeigewalt und Strafverfahren. Im Gegensatz dazu brachten und die AnwohnerInnen des Buntentors nicht nur Verst\u00e4ndnis entgegen, sondern machten uns auch auf weitere leerstehende H\u00e4user aufmerksam.<\/p>\n\n\n\n

Es l\u00e4sst sich also herausstellen, dass das Grundmotiv der Akteur*innen in diesem Fall die Forderung nach bezahlbaren Wohnraum darstellt. Dar\u00fcber hinaus beabsichtigen die Akteur*innen durch ihren Protest die ungeregelten marktwirtschaftlichen Dynamiken in der bremischen Wohnungspolitik zu skandalisieren, dessen weitreichende gesellschaftliche Konsequenzen insbesondere f\u00fcr Geringverdienende sie als problematisch herausstellen. Dar\u00fcber hinaus nehmen die Akteur*innen Bezug auf das \u201eBuntentorhaus\u201c. So hei\u00dft es weiter:<\/p>\n\n\n\n

Das mit Wohnungspolitik auch sozialer Wohnungsbau gemeint ist, bezweifeln wir angesichts vieler leerstehender H\u00e4user und Luxussanierung allerdings stark. Spekulationen \u2013 mit Objekten wie diesem oder dem ehemals besetzten Haus am Buntentor 372-76 \u2013 scheinen vielmehr im Vordergrund zu stehen. Dies kann nicht im Interesse der Menschen dieser Stadt sein, denn eine solche Wohnungspolitik orientiert sich lediglich an den Bed\u00fcrfnissen einiger weniger privilegierter.<\/p>\n\n\n\n

Die Besetzung <\/strong>des \u201e<\/strong>Buntentorhaus<\/strong>\u201c im <\/strong>Buntentorsteinweg <\/strong>372-376 <\/strong>von 1987 bis 1994<\/strong><\/p>\n\n\n\n

In der Ausgabe 18 der Bambule<\/em> hei\u00dft es Ende April 1993:<\/p>\n\n\n\n

Obwohl der CDU-Ortsbeirat eindringlich vor einer Verl\u00e4ngerung des Vertrages f\u00fcr die Nutzerinnen des Grundst\u00fcckes Buntentorsteinweg 372-376 warnt…k\u00e4mpfen wir f\u00fcr den Erhalt des Frauen-Wohn-Werkstatt-Atelier-Projektes im Buntentorsteinweg und somit f\u00fcr die Verl\u00e4ngerung des Nutzungsvertrages mit f\u00fcr uns akzeptablen Bedingungen.<\/p>\n\n\n\n

Das besagte Gel\u00e4nde und Geb\u00e4ude ist damals kommunaler Wohnungsbestand und wird, wie damals zahlreiche andere Geb\u00e4ude, von der Bremischen Gesellschaft f\u00fcr Stadterneuerung, Stadtentwicklung und Wohnungsbau<\/em>, auch \u201eBremischen\u201c genannt, verwaltet. Die damalig noch f\u00fcr den Senat verwaltende \u201eBremische\u201c erwartet allerdings im Zuge der Wohnungspolitik der Ampelkoalition in Bremen eine g\u00e4nzliche Privatisierung, wie ein Jahr sp\u00e4ter deutlich wird. <\/p>\n\n\n\n

Sechs Jahre zuvor, 1987, wird das damals leerstehende Geb\u00e4ude im Buntentorsteinweg 372-376von ca. 50 Personen aus einer gemischtgeschlechtlichen Szene besetzt, der \u201eVerein f\u00fcr freie Kulturentfaltung, kommunikatives und selbstbestimmtes Leben e.V.\u201c gegr\u00fcndet und nach langen Verhandlungen mit der Sozialbeh\u00f6rde ein Nutzungsvertrag mit Wohnrechten abgeschlossen. Dieser war 1988 schlie\u00dflich unterschriftsreif und sollte f\u00fcnf Jahre laufen (Daschner Taz 1993:1). Schlie\u00dflich bot das Geb\u00e4ude ab 1989 f\u00fcr 10 Personen Wohn- und Freiraum, sowie Stellfl\u00e4che f\u00fcr Bauw\u00e4gen auf dem Gel\u00e4nde. Dar\u00fcber hinaus wurde es von zahlreichen Frauen und Lesben als Werkstatt, Atelier, Veranstaltungsraum, multifunktionale Halle und Fotolabor genutzt (Bambule 1993: 18,1). Als am 31.5.1993 dieser Vertrag enden soll, wird \u00fcber Monate hinweg in Form von Verhandlungen mit der Stadt, sowie Informationsverstanstaltungen, breiter Mobilisierung und einem wiederholten Besetzungsversuch des Geb\u00e4udes f\u00fcr eine weitere Nutzung gek\u00e4mpft. In den Sitzungen des Beirats der Bremer Neustadt wird am 29.4.1993 mit 9 zu 7 Stimmen auf Antrag der CDU gegen eine Verl\u00e4ngerung des Nutzungsvertrags entschieden. Als Grund wird u.A. eine Kritik von Nachbar*innen angef\u00fchrt, welche \u00ab3 Monate lang eine eine Wohnung nicht vermieten [konnten], weil die Fassade des Hauses gegen\u00fcber unzumutbar war\u00bb (Bambule 1993: 19,1). Kritisch wird von den Autor*innen des Textes in der Zeitschrift \u201eBambule\u201c Anfang Mai angemerkt, dass die besagte Wohnung allerdings l\u00e4ngst vermietet sei. Trotz einer Selbstdarstellung der Arbeit der Frauen und K\u00fcnstler*innen im Beirat, sowie positiven Stimmen von beh\u00f6rdlicher Seite, sind die Beiratsabgeordneten in der Mehrheit dagegen. Die endg\u00fcltige Entscheidung soll schlie\u00dflich am 11.5.1993 in der Bremer B\u00fcrgerschaft getroffen werden, wobei die Autor*innen sich die Frage nach einer \u201eB\u00fcrger(Innen?)schaft\u201c nicht verkneifen k\u00f6nnen und ein vehementes Verbleiben auf dem Gel\u00e4nde ank\u00fcndigen. Hier wird bereits deutlich, dass die Hausnutzer*innen \u00fcber die konkrete Forderung nach Erhalt des Projektes hinaus das Ziel hatten eine Wohnungspolitik zu kritisieren, die zun\u00e4chst einmal mehrheitlich von m\u00e4nnlichen Politikern ausgef\u00fchrt wird.<\/p>\n\n\n\n

In der darauffolgenden Ausgabe wird \u00fcber die Enthaltung der damaligen regierenden Koalition in der B\u00fcrgerschaftssitzung berichtet, welche sich aus SPD, Gr\u00fcnen und FDP zusammensetzte (Bambule 1993: 21,1). Zu diesem Zeitpunkt scheint die Perspektive noch unklar zu sein, allerdings berichten die Autor*innen schon von der Annahme, dass m\u00f6glicherweise Bauvorhaben der Stadt bestehen und diese mit relativ hoher Sicherheit auf das ehemals besetzte Gel\u00e4nde im Buntentorsteinweg abzielen. In Bambule<\/em> und Bremer <\/em>Kassiber<\/em> wird in regelm\u00e4\u00dfigen Abst\u00e4nden \u00fcber die aktuellen Geschehnisse um Hausbesetzungen und andere Protestformen in Bremen berichtet, sowie zu zahlreichen Veranstaltungen eingeladen. So finden in im Buntentorhaus<\/em> beispielsweise Theaterst\u00fccke, Tanzveranstaltungen, Konzerte, Ausstellungen, Frauen-Fahrrad-Selbsthilfewerkst\u00e4tten, Tage der offenen T\u00fcr, Frauen-Lesben-Feten, Kinder\u00fcberraschungsfeste mit Livemusik, sowie Kneipenabende statt. Dabei werden des \u00d6fteren explizit nur Frauen oder Frauen und Lesben eingeladen, aber auch regelm\u00e4\u00dfig Veranstaltungen f\u00fcr alle angeboten. Dar\u00fcber hinaus wird regelm\u00e4\u00dfig auch von anderen selbstorganisierten Initiativen zu beispielsweise \u201eSoli-Feten\u201c eingeladen, welche sich mit den Anliegen der Hausnutzer*innen solidarisieren (Bambule 1993: 22,1).<\/p>\n\n\n\n

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Abbildungen Bambule 1993: 21<\/figcaption><\/figure><\/div>\n\n\n\n
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Abbildungen Bambule 1993: 22<\/figcaption><\/figure><\/div>\n\n\n\n

Entgegen den angepriesenen M\u00f6glichkeiten eines weiteren Nutzungsvertrags oder immerhin einer einj\u00e4hrigen Duldung, die laut der Bambule<\/em> mehrere Politiker*innen, wie beispielsweise Sabine Uhl, der damaligen Senatorin f\u00fcr Frauen und Arbeit, verk\u00fcndet hatten und obwohl keine Bebauungspl\u00e4ne vorliegen, wird im Juni 1993 dem Antrag der CDU auf Bebauung des Gel\u00e4ndes zugestimmt bzw. der Beiratsentschluss durch die Enthaltung der regierenden Ampelkoalition in der B\u00fcrgerschaftssitzung nicht verhindert. Als Begr\u00fcndung wird angef\u00fchrt, dass \u00ab[das Projekt] zur Verslumung des Stadtteils [beitrage]. Der \u00e4u\u00dfere Eindruck des Hauses senkt [\u2026] die Verkaufspreise f\u00fcr umliegende Eigentumswohnungen.\u201c (Bambule 1993: 25, 1). Dadurch bewahrheitet sich f\u00fcr die Besetzer*innen die bef\u00fcrchtete politische Wende hinzu Einladungen an “Grundst\u00fccksspekulanten” und eine Politik im Sinne einer sauberen Neustadt als Wohnraum ausschlie\u00dflich f\u00fcr wohlhabende “Yuppies” (Bambule 1993: 25, 1) Die politischen Akteur*innen der Regierung legitimieren dies laut den Besetzer*innen indem sie einen \u201eInteressenkonflikt aus dem Boden [stampfen]\u201c, in denen sich das \u201eFrauen-,Wohn-,Arbeitsprojekt\u201c der \u201eWohnungsnot\u201c entgegenstelle, ohne dass auf anderweitige brachliegende Bebauungsfl\u00e4chen in der Neustadt eingegangen werde (Bambule 1993: 25, 1). Daraufhin hei\u00dft es weiterhin vehement \u201eWir bleiben!\u201c und \u201e[\u2026] wir lassen uns nicht vereinzelt in Wohnklos abschieben.\u201c, darunter prangt ein Logo mit dem Venussymbol und der Aufschrift \u201eAtelier-Werkstatt-Lebenskunst\u201c (Bambule 1993: 25, 1).<\/p>\n\n\n\n

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Abbildung Bambule 1994: 47, S.5<\/figcaption><\/figure>\n\n\n\n

Im Zuge der Sommermonate 1993 wird die Entscheidung getroffen, die Verhandlungen mit der Stadt abzubrechen, da der Verleib des Projekts auf dem Gel\u00e4nder keine Option mehr zu sein scheint, keine bereits seit Mai 1993 angek\u00fcndigten Ersatzgeb\u00e4ude angeboten wurden und gefordert wurde, dass das Gel\u00e4nde im Februar 1994 freiwillig verlassen werden soll. Dazu hei\u00dft es \u201e[\u2026] Wir werden in keinem Fall im Schulterschluss mit der Beh\u00f6rde das Ende unseres Projektes besiegeln […]\u201c(Bambule 31,2).<\/p>\n\n\n\n

Mitte Oktober spitzt sie die Lage nochmals zu, da die Stadt das Gel\u00e4nde nun f\u00fcr lediglich 400.000 DM zu verkaufen plant (Bambule 31,2). Als die R\u00e4umung schlie\u00dflich naht, hei\u00dfen die Hausnutzer*innen jegliche Unterst\u00fctzung willkommen und es wird eine Aktionsplanung angesto\u00dfen, die verschiedene Protestformen umfassen soll (Bambule 45,1). Dar\u00fcber hinaus findet das im Herbst ebenfalls f\u00fcr Baupl\u00e4ne auserw\u00e4hlte Parzellengebiet am Weidedamm III in den Aufrufen und Texten oft Erw\u00e4hnung, da die jeweiligen Nutzer*innen planen kollektiv Protestveranstaltungen zu organisieren. Daraufhin wird u.A. die Sozialbeh\u00f6rde besetzt.<\/p>\n\n\n\n

Es geht hier nicht alleine um das Projekt Buntentorsteinweg, sondern um die Tatsache, da\u00df die Stadt […] in diesem Sommer systematisch selbstgeschaffene Freir\u00e4ume zerst\u00f6ren will. Dabei k\u00f6nnen wir nicht tatenlos zusehen, sondern sollten der sich abzeichnenden Entwicklung eine eigene entgegenstellen; zeigen, da\u00df nicht nur die \u00fcblichen Latsch-Demos unsere einzigen Ausdrucksformen und politischen Mittel sein\u201c(Bambule 45,1).<\/p>\n\n\n\n

Dar\u00fcber hinaus wird sich regelm\u00e4\u00dfig mit Gruppen aus anderen umliegenden Regionen, wie Hamburg oder Bielefeld vernetzt und beispielsweise f\u00fcr den 9.Juli 1994 eine fast ganzt\u00e4gige \u201enorddeutsche Antir\u00e4umungsdemonstration\u201c in Bremen organisiert. So demonstrierten knapp 300 \u201eFrauen und M\u00e4nner aus Bremen, Oldenburg, Papenburg [\u2026] vom besetzten Weidedamm III zum Bundentorhaus<\/em> unter dem Motto \u201aEs ist uns zu eng in Eurem Ghetto\u2019 gegen die R\u00e4umung von besetzten H\u00e4usern, H\u00fcttend\u00f6rfern und Wagenpl\u00e4tzen\u201c (Bremer Kassiber 1994: 23,3).<\/p>\n\n\n\n

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Abbildung Bremer Kassiber 1994: 23, S.3<\/figcaption><\/figure><\/div>\n\n\n\n

Insgesamt wird deutlich, dass die Hausnutzer*innen in erster Linie den Erhalt des Projektes als Wohn- und Arbeitsraum f\u00fcr sich und andere Frauen\/Lesben zum Ziel haben, sich aber zeitweise nach Konflikten sowohl mit Cis-M\u00e4nnern, als auch mit anderen Frauen\/Lesben, aus politischen Zusammenh\u00e4ngen zur\u00fcckgezogen haben. \u00dcber den Erhalt des Projektes hinaus, bem\u00e4ngeln sie die Wohnungspolitik, die mehrheitlich von m\u00e4nnlichen Politikern ausgef\u00fchrt wird und im Namen von \u201eWohnungsnot\u201c Grundst\u00fccke dem freien Immobilienmarkt und seinen Mietsteigerungen \u00fcberl\u00e4sst. Ihre Kritik ist, dass damit die Weichen gestellt werden f\u00fcr die generelle Verdr\u00e4ngung von alternativen Wohnkonzepten, insbesondere von R\u00e4umen f\u00fcr Frauen\/Lesben und von Kunst und Kultur, die nicht der Verwertungslogik folgen und dessen Form nicht in das Bild eines reinlichen, konservativen Stadtteils passt. Alternative Wohnkonzepte meint in diesem Kontext gemeinschaftliche Wohnformen, die von der b\u00fcrgerlichen Kleinfamilie abweichen (Bambule 47,6).<\/p>\n\n\n\n

In einem Interview vom 2.9.94 in der Zeitschrift Kassiber wird sich elf Tage vor der R\u00e4umung u.A. auf feministische Politik und eine fehlende Zukunftsperspektive bezogen. Darin hei\u00dft es:<\/p>\n\n\n\n

Clara: Wir verstehen uns [\u2026] als Teil der Frauen\/Lesben-Politik, allerdings nicht als gro\u00dfe Theoretikerinnen, sondern eher aktiv. Wir haben mehr handwerklich mit Frauen gearbeitet. Ihnen R\u00e4ume zur Verf\u00fcgung gestellt usw. Das war unsere Priorit\u00e4t. Wir haben nie radikalfeministische Politik betrieben.<\/em><\/p>\n\n\n\n

Mona: Daraus und aus unserer Geschichte ergibt sich der gemischte Widerstand. Die Veranstaltungen, die wir gemacht haben, waren, bis auf die Frauen\/Lesbenpartys, immer gemischt. [\u2026]<\/em><\/p>\n\n\n\n

kassiber: K\u00f6nnt Ihr mittlerweile besser mit der permanenten R\u00e4umungsbedrohung umgehen?<\/p>\n\n\n\n

Anne: Sagen wir so: Wir wissen jetzt um die praktische Dimension der \u201eZerm\u00fcrbungstaktik\u201c und der R\u00e4umungsdruck ist in den Alltag \u00fcbergegangen. Dadurch laufen wir nicht mehr mit so einem hohen Adrenalinspiegel durch die Gegend. Wenn jetzt neue Infos kommen, k\u00f6nnen wir sie etwas genauer und sachlicher behandeln, bevor irgendwelche Entscheidungen gef\u00e4llt werden. <\/em>[\u2026]<\/em><\/p>\n\n\n\n

kassiber: Wie sehen Eure pers\u00f6nlichen Perspektiven nach einer eventuellen R\u00e4umung aus?<\/p>\n\n\n\n

Clara: Es ist schwierig an Perspektiven zu arbeiten. Hier geht es zur Zeit um Gegenwart. Wenn wir ein Gel\u00e4nde zum Weitermachen haben, machen wir weiter. Es gibt au\u00dfer dem Buntentor keine Perspektiven. In allern\u00e4chster Zukunft ist es erstmal wichtig, einen Platz f\u00fcr die Wagen zu finden.<\/em><\/p>\n\n\n\n

Anne: Es geht erstmal um pure Existenzsicherung. Von da aus mu\u00df dann weiterentwickelt werden [\u2026.]<\/em><\/p>\n\n\n\n

Mona: Es ist jetzt wichtig, den Widerstand hier auf dem Gel\u00e4nde auszubauen, egal ob realistisch oder nicht. Ungeachtet dessen ist es nat\u00fcrlich schwer mit den Erfahrungen von hier, nochmal blau\u00e4ugig irgendwo reinzuschlittern. Bei einer eventuellen Neubesetzung mu\u00df vorher genau geguckt werden, wie und mit welchen es geht.<\/em><\/p>\n\n\n\n

Anne: [\u2026] Wenn das Buntentor ger\u00e4umt wird, wird es in jedem Fall weitergehen. Denn hinter dem Ganzen steht eine Lebensauffassung. Jede hat zu Ver\u00e4nderungen was anderes im Kopf. Fehler, die am Anfang gemacht wurden, gilt es zu vermeiden und dazu gibt es einiges aufzuarbeiten.<\/em><\/p>\n\n\n\n

Clara: Am besten kann diese Aufarbeitung stattfinden, wenn wir das Buntentor behalten, darum leisten wir den Widerstand ja auch vor Ort. Wir wollen auf jeden Fall bleiben! <\/em>(Bremer Kassiber1994:23, 9)<\/em><\/p>\n\n\n\n

Am 13.9.94 wird das Buntentorhaus<\/em> ger\u00e4umt und w\u00e4hrend von Festnahme der Personen mit dem Abriss des Geb\u00e4udes begonnen. In einem Redebeitrag auf einer Demo am 17.9.94 wird die R\u00e4umung in eine Reihe gestellt mit aktuellen Repressionen gegen antifaschistischen Widerstand, Behinderung von Kirchenasyl und drohenden Abschiebungen, \u00f6ffentliche Aufrufe zur Vertreibung von Obdach-losen, \u00c4u\u00dferungen von Gr\u00fcnen-Politiker*innen zur Kriminalisierung der Gegendemonstration der Einheitsfeier am 3.10., sowie zur R\u00e4umung des Bunteintorhauses. Abschlie\u00dfend wird zusammengefasst \u201eDie sogenannte liberale Bremer Linie hat sich enttarnt![\u2026]\u201c, aber auch \u201eDas Buntentor ist platt, aber nach ein paar Tagen Trauer, Entt\u00e4uschung und Wut haben wir immer noch Lust und Power. Wir machen weiter!\u201c (Bremer Kassiber 1994: 23, 9) .<\/p>\n\n\n\n

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Abbildung Bremer Kassiber 1994: 23, Titelbild<\/figcaption><\/figure><\/div>\n\n\n\n

Die Besetzung der Dete im Oktober 2020<\/strong><\/p>\n\n\n\n

Die Dete <\/em>wird am 9.10.2020 von der Rosaroten Zora<\/em>, einer anarchistischen Flinta*-Gruppe, besetzt. Flinta* meint Frauen, Lesben, inter*geschlechtliche, nonbin\u00e4re, trans*geschlechtliche und agender Personen. Bei der Besetzung handelt es sich um eine Solidarit\u00e4tsaktion, da am gleichen Tag ein seit Jahrzehnten von Queerfeminist*innen genutztes Hauses in der Liebigstra\u00dfe 34 in Berlin ger\u00e4umt wird (Peter Taz 2020). Die Dete befindet sich in der Lahnstra\u00dfe in der Bremer Neustadt und war bis 2012 gr\u00f6\u00dftenteils Ladenfl\u00e4che des Einrichtungshaus “Deters”, dessen Schriftzeug auf dem Vordach schon w\u00e4hrend einer Zwischennutzung von Oktober 2013 bis Juli 2014 zwei Buchstaben verlor, sodass es schon damals die Dete wurde. Der Eigent\u00fcmer \u201eM\u00fcller und Bremermann\u201c verl\u00e4ngerte die Nutzungsdauer allerdings schon damals nicht, obwohl die Zwischennutzung als Kulturveranstaltungs- und Atelierfl\u00e4che von Anwohnenden und Beiratssprecher*innen hochgelobt und sogar eine B\u00fcrger*inneninitiative samt 2.000 Unterschriftensammlung f\u00fcr den Erhalt organisiert wurde (Juschkat 2014). Daraufhin stand das Geb\u00e4ude leer, wurde nicht Instand gehalten und erlitt u.a. einen Dachschaden, welcher schlie\u00dflich zu einer gro\u00dffl\u00e4chigen Schimmelbildung f\u00fchrte, wie sp\u00e4ter festgestellt wird.<\/p>\n\n\n\n

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Eigenes Foto, Oktober 2020<\/figcaption><\/figure><\/div>\n\n\n\n

Als die Rosarote Zora<\/em> mit zun\u00e4chst ca. sechs Personen das Geb\u00e4ude im Oktober 2020 besetzt, wird sich zun\u00e4chst auf eine baldige R\u00e4umung eingestellt (G\u00f6tz 2020).<\/p>\n\n\n\n

Es werden Banner gehisst, wie beispielsweise \u201eLiebig34 lebt!\u201c, \u201eBildet Banden!\u201c, \u201eSmash the Cistem\u201c, \u201eSmash The State Masturbate\u201c oder \u201eMacker Raus – Unser Haus\u201c. Es folgt eine immense Solidarit\u00e4t von den Anwohnenden, welche die Besetzer*innen im Haus und Unterst\u00fctzer*innen vor dem Haus regelm\u00e4\u00dfig mit Br\u00f6tchen, Schokolade, W\u00e4rmflaschen und Tee versorgen. Trotz Ank\u00fcndigungen und R\u00e4umungsklage gibt es keine sofortige R\u00e4umung, sondern ein Stra\u00dfenfest mit Einladung an die Anwohnenden mit Konzert, Essen und gro\u00dfem offenen Flinta*-Plenum der Unterst\u00fctzenden. Politiker*innen von der Linken, sowie von den Gr\u00fcnen solidarisieren sich in der Presse mit den Besetzer*innen (Trammer 2020). In der Folge wird zus\u00e4tzlich zum Haus die Stra\u00dfe vor dem Haus besetzt und es wird u.A. ein Banner mit der Aufschrift \u201eLeerstand?Besetzen!\u201c an der Stra\u00dfenblockade befestigt.<\/p>\n\n\n\n

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Eigenes Foto, Oktober 2020<\/figcaption><\/figure><\/div>\n\n\n\n

Um eine R\u00e4umung von Stra\u00dfe und Haus zu verz\u00f6gern werden Gespr\u00e4che mit den anwesenden Polizist*innen gef\u00fchrt und scherzhaft Forderungen nach Strom, Wasser, Heizung und eine \u00f6ffentliche Begehung des Hauses gefordert. Im Laufe des Tages wird die R\u00e4umungsklage des Eigent\u00fcmers zur\u00fcckgezogen und er k\u00fcndigt an m\u00f6glicherweise eine Zwischennutzung anzubieten (Dr\u00fcgem\u00f6ller 2020). Daraufhin tritt den Stra\u00dfenbesetzer*innen einen Tag sp\u00e4ter, nach vier Tagen Tag-und-Nacht-Schicht, der Vertreter der Bausenatorin Maike Sch\u00e4fer entgegen um mit ihnen ein freiwilliges Freimachen der Stra\u00dfe auszuhandeln und im Gegenzug auf Forderungen der Besetzer*innen einzugehen. Nach zahlreichem R\u00fcckbesprechen in Plena der Stra\u00dfenbesetzer*innen, an welchen sich auch einzelne Personen der Rosaroten Zora beteiligen, wird sich schlie\u00dflich darauf geeinigt Strom, Wasser, Heizung, eine \u00f6ffentliche Begehung, sowie bei Nicht-Eignung des Hauses einen anderen geeigneten Raum f\u00fcr Flinta*-Personen zu fordern, welcher unbefristet genutzt werden kann. Der Stellvertreter der amtierenden Bausenatorin und weitere Zeug*innen von Seiten des Senats nehmen die Forderungen nach mehrmaligem Abwarten der jeweiligen Plenumsentscheidung in das Verhandlungsdokument auf und unterschreiben. Ungl\u00e4ubig wird von den Stra\u00dfenbesetzer*innen auf das schriftliche Versprechen der Bausenatorin angesto\u00dfen. Die Rosarote Zora <\/em>verl\u00e4sst allerdings das Geb\u00e4ude und \u00e4u\u00dfert sich bei Twitter kritisch zu den Verhandlungen mit der Stadt:<\/p>\n\n\n\n

Wir freuen uns, dass die solidarischen FLINTA*-Personen ihre Forderungen nach Tagen harter Arbeit erf\u00fcllt bekommen haben. Es wird einen FLINTA*-Space in Bremen geben! <3<\/p>\n\n\n\n

Allerdings als Klarstellung. Wir als Rosarote Zora sind eine anarchistische Gruppe. Wir k\u00e4mpfen gegen Staat und Patriarchat. Wir als Rosarote Zora haben diesen Vertrag nicht ausgehandelt und werden in Zukunft auch nie mit Politiker*innen verhandeln. Ausf\u00fchrliches Statement folgt.<\/p>\n\n\n\n

Daraufhin bildet sich eine lose Gruppe von Flinta*-Personen aus den Kreisen der Unterst\u00fctzer*innen und Stra\u00dfenbesetzer*innen, welche nach wie vor f\u00fcr einen langfristigen Raum f\u00fcr Flinta*-Personen k\u00e4mpfen will und die Bereitschaft hat daf\u00fcr auch mit Abgeordneten zu verhandeln (Dr\u00fcgem\u00f6ller 2020).<\/p>\n\n\n\n

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Eigenes Foto, Oktober 2020<\/figcaption><\/figure><\/div>\n\n\n\n

In einem Telegram-Channel, der im Laufe der Haus- und Stra\u00dfenbesetzung eingerichtet wurde und ca. 900 Interessierte erreicht, wird eine Liste an Forderungen ver\u00f6ffentlicht. Die Autor*innen bezeichnen sich selbst als<\/p>\n\n\n\n

Solidarische FLINTA* und Unterst\u00fctzer*innen der Besetzung, die sich auf der Stra\u00dfe vor der DETE zusammenfinden. Wir sind keine feste Gruppe. Wir haben den Anspruch antirassistisch und antisexistisch zu sein und laden insbesondere BIPoC\u2019s, durch die Gesellschaft be_hinderte Personen und marginalisierte FLINTA* ein, ihre Perspektiven einzubringen.<\/p>\n\n\n\n

Die erste Version der Forderungen wird aufgrund von diskriminierenden Formulierungen kritisiert und eine neue Fassung angefertigt. Grunds\u00e4tzlich werden \u201eunkommerzielle und nachhaltige R\u00e4ume in Bremen\u201c gefordert, welche \u201esafer spaces, d.h. gesch\u00fctzere R\u00e4ume, f\u00fcr FLINTA*-Personen sein\u201c sollen. An die Stadt richten sich beispielsweise Forderungen wie \u201eInvestor*innen d\u00fcrfen nicht mit gezieltem Leerstand Profit machen und ihre Immobilien verfallen lassen!\u201c, damals noch \u201eEntkriminalisierung der Besetzung!\u201c und \u201eWir fordern \u201eBIRTH CERTIFICATES FOR ALL\u201c\/ \u201eGEBURTSURKUNDEN F\u00dcR ALLE\u201c und schlie\u00dfen uns damit den Forderungen der Schwarzen M\u00fctter an, die am 22. September vor dem Standesamt Bremen Mitte protestiert haben\u201c. Diese Forderung bezieht sich auf den vehementen Protest von Schwarzen M\u00fcttern aus der Gruppe \u201eTogether we are Bremen\u201c, die aufgrund von unklaren Aufenthaltsstatus keine Geburtsurkunden f\u00fcr ihre Babys vom Standesamt ausgeh\u00e4ndigt bekommen und denen unterstellt wird, in ihren Herkunftsl\u00e4ndern verheiratet zu sein, sodass die vorgelegte Vaterschaft nicht anerkannt wird und die Babys seit Monaten und teilweise Jahren keine Krankenversicherung und keine \u00e4rztliche Versorgung bekommen.<\/p>\n\n\n\n

An die Unterst\u00fctzer*innen der Hausbesetzung gerichtet hei\u00dft es in den ver\u00f6ffentlichten Forderungen im \u201eDete-Infochannel\u201c u.A. \u201ePriviligierte wei\u00dfe<\/em> cis-hetero Personen: Ihr profitiert enorm von der rassistischen sexistischen queerfeindlichen Gesellschaftsordnung auf Kosten von FLINTA*-Personen! Es ist das Mindeste, dass ihr Ressourcen aufbringt, um f\u00fcr die Einrichtung von FLINTA*-R\u00e4umen einzutreten\u201c.<\/p>\n\n\n\n

An (wei\u00dfe<\/em>) Cis-M\u00e4nner gerichtet hei\u00dft es u.A.:<\/p>\n\n\n\n

Setzt euch endlich mit eurer \u00dcberprivilegierung auseinander! Reflektiert euren Beitrag an der Erhaltung rassistischer patriarchaler queerfeindlicher Strukturen \u2013 auch auf individueller Ebene (z.B. in euren zwischenmenschlichen Beziehungen!) \u00dcbernehmt endlich Care-Arbeit! Nicht nur ein bisschen, nicht nur ab und zu, nicht nur, wenn es in den Kram passt, sondern immer! [\u2026] Zu Care-Arbeit geh\u00f6rt mehr als mal Kekse f\u00fcr ein Plenum bereit zu stellen. Es ist nicht die Aufgabe queerer &+ BIPoC FLINTA*-Personen euch \u00fcber kritische M\u00e4nnlichkeit aufzukl\u00e4ren \u2013 bildet euch selbst weiter und handelt aus Eigeninitiative! Auch wenn niemand zusieht oder klatscht! Und \u00fcber den 8.M\u00e4rz hinaus. [\u2026]<\/p>\n\n\n\n

Dar\u00fcber hinaus wird sich generell an Flinta*-Personen gerichtet.<\/p>\n\n\n\n

Auch in queeren FLINTA* R\u00e4umen gibt es Machtstrukturen und \u2013hierarchien! Ihr seid auf unterschiedlichste Weise (de)privilegiert und reproduziert diskriminierende Strukturen. So profitieren beispielsweise als cis-m\u00e4nnlich gelesene FLINTA*-Personen von patriarchalen Verh\u00e4ltnissen, heterosexuelle FLINTA*-Personen von heteronormativen Strukturen , cis-geschlechtliche FLINTA*-Personen von Cis-Normativit\u00e4t und wei\u00dfe FLINTA*-Personen von Rassismen. Habt das auf dem Schirm! Reflektiert euch!<\/p>\n\n\n\n

Wei\u00df<\/em> positionierte Flinta*-Personen werden dar\u00fcber hinaus im Zuge der diskriminierenden Formulierungen der ersten Forderungsliste zus\u00e4tzlich adressiert.<\/p>\n\n\n\n

\u201eAn wei\u00dfe <\/em>FLINTA*-Personen: Rassistische Machtstrukturen und \u2013 hierarchien werden durch Aussagen wie in der urspr\u00fcnglichen Version der Forderungsliste \u201e BIPOC und marginalisierte FLINTA*: nehmt euch diesen Raum! Kommt hier her und gestaltet mit!\u201c komplett negiert [\u2026]\u201c.<\/p>\n\n\n\n

Schlie\u00dflich wird sich auf die Liebig34<\/em> und auf die Rosarote Zora<\/em> bezogen.<\/p>\n\n\n\n

Die DETE ist nicht nur ein Ort sondern auch ein Symbol! Die LIEBIG34 wurde ger\u00e4umt und die Worte hallen immer noch durch die Stra\u00dfen Berlins \u201eDie R\u00e4ume k\u00f6nnen sie uns nehmen \u2013 doch die Community bleibt\u201c. Die RosaRoteZora hat den Anfang gemacht, wir haben uns hier auf der Stra\u00dfe zusammen gefunden und w\u00fcnschen uns das sich eine Community entwickelt die in Bremen schon l\u00e4ngst \u00fcberf\u00e4llig war. Queer. Intersektional. Feministisch. Eine Stadt f\u00fcr ALLE!<\/p>\n\n\n\n

Die Motive der Rosaroten Zora<\/em> und die der spontanen Unterst\u00fctzer*innen sind demzufolge getrennt zu betrachten. Gemeinsam ist beiden allerdings das Interesse an einem Raum f\u00fcr Frauen, Lesben, inter*geschlechtliche, nonbin\u00e4re, trans*geschlechtliche und agender Personen. Die Rosarote Zora<\/em> verurteilt als anarchistische Gruppe allerdings im Gegensatz zu den spontanen Unterst\u00fctzer*innen jegliche Verhandlung mit Politiker*innen. In einem sp\u00e4ter bei Twitter ver\u00f6ffentlichten Statement f\u00fchrt die Rosarote Zora<\/em> aus, dass sie sich deutlich von den Entscheidungen der Unterst\u00fctzer*innen distanzieren.<\/p>\n\n\n\n

[…]Unsere Besetzung entstand spontan und aus den Emotionen heraus, die wir zur R\u00e4umung der Liebig34 in Berlin hatten. Nehmen Staat und Polizei uns einen Raum, nehmen wir uns einen Neuen. [\u2026] Wir sind eine anarchistische Gruppe. Wir lehnen den Staat ab, was nicht nur bedeutet, dass wir die Bullenschweine hassen, die uns unsere H\u00e4user und R\u00e4ume nehmen. Wir lehnen auch staatliche Institutionen, Parteien und Parlamentarier*innen mit deren Arbeit ab. [\u2026] Dass Vertreter*innen diverser Parteien und Arschgeige-Bremermann unsere Besetzung so positiv lesen und f\u00fcr sich vereinnahmen, verstehen wir als sexistische Diskriminierung unseres Protests und wei\u00dfes Privileg. [\u2026]<\/p>\n\n\n\n

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Eigenes Foto, Oktober 2020<\/figcaption><\/figure><\/div>\n\n\n\n

Damit positionieren sie sich klar gegen eine \u201erealpolitische\u201c Forderung und die Ursprungsbesetzung ist als Symbol f\u00fcr anarchistische Gesellschaftskritik und Solidarit\u00e4t mit den Queerfeminist*innen der Liebig34 zu verstehen. Zus\u00e4tzlich werden eine Vereinnahmung des Protests f\u00fcr Interessen des Eigent\u00fcmers und Parteien bzw. die \u201efriedlichen\u201c Reaktionen auf den Protests als sexistische Diskriminierung verstanden. Demzufolge ist als Motiv der Zora abzuleiten, dass sie durchaus mit Gewalt ger\u00e4umt und damit in ihrer anarchistischen Kritik der gesellschaftlichen Zust\u00e4nde ernst genommen werden wollten, sowie die Wut \u00fcber die R\u00e4umung der queerfeministischen Besetzer*innen in Berlin nach Au\u00dfen zu tragen und autonom zu agieren.<\/p>\n\n\n\n

Zusammenfassung und Ausblick<\/strong><\/p>\n\n\n\n

Zusammenfassend l\u00e4sst sich feststellen, dass sich das Motiv f\u00fcr die Besetzer*innen des \u201eNawatzki-Hauses” 1990 laut der Quellenlage in erster Linie auf die abstrakte Forderung nach billigem Wohnraum f\u00fcr ein \u201ealternatives, unkommerzielles Wohnen\u201c bezog. Dagegen hatte der Besetzungsversuch des Hauses im Buntentorsteinweg 120 1994 zum Ziel generell bezahlbaren Wohnraum zu schaffen bzw. die Bremer Wohnungspolitik mit ihren Gentrifizierungs- und Verdr\u00e4ngungspl\u00e4nen zu skandalisieren. Dabei ging es um konkrete bezahlbaren Mieten und weniger um ein grunds\u00e4tzlich unkommerzielles Wohnen oder alternative Wohnformen, wie 1990.<\/p>\n\n\n\n

Das ab 1987 besetzte Buntentorhaus <\/em>wurde zun\u00e4chst von einer All-Gender-Gruppe besetzt, im Laufe der ersten Jahre entstand daraus allerdings ein Frauen\/Lesben-Projekt. Inwieweit zur Zeit der urspr\u00fcnglichen Besetzung andere Ziele verfolgt wurden als in der folgenden Realisierung, l\u00e4sst sich aus der vorhandenen Quellenlage nicht ableiten. Realisiert wurden in erster Linie k\u00fcnstlerische und handwerkliche Freir\u00e4ume f\u00fcr Frauen und Lesben, sowie Kulturveranstaltungen und Kneipenabende sowohl f\u00fcr alle Geschlechter, als auch nur f\u00fcr Frauen und Lesben oder vereinzelt auch nur f\u00fcr lesbische und schwule Personen. Als sich abzeichnete, dass eine Verl\u00e4ngerung des Nutzungsvertrags nicht auszuhandeln ist, wurde sich vehement gegen die Bremische Wohnungspolitik und den Immobilienmarkt positioniert, Leerstand kritisiert und zus\u00e4tzlich eine rechte und antifeministische Politik bem\u00e4ngelt. Schlie\u00dflich wurden alle Verhandlungen abgebrochen, stattdessen die Sozialbeh\u00f6rde f\u00fcr politischen Druck besetzt und Unterst\u00fctzung auch von All-Gender- oder beispielsweise auch von der sogenannten \u201eLibert\u00e4re M\u00e4nner\u201c-Gruppe angenommen. Eine wiederholte Besetzung des Geb\u00e4udes bleibt nicht unversucht, allerdings erfolglos.<\/p>\n\n\n\n

Die urspr\u00fcngliche Besetzung der Dete geschah im Gegensatz zu den Besetzungen 1990 und 1994 Jahre allerdings zu Beginn weniger um generell bezahlbaren Wohnraum zu fordern, sondern zun\u00e4chst aus Wut \u00fcber die R\u00e4umung der anarchistischen Queerfeminist*innen in der Liebig34 in Berlin, sowie f\u00fcr Neue vor Sexismus und Queerfeindlichkeit sch\u00fctzende R\u00e4ume ohne Cis-M\u00e4nner. Letzteres bildet eine leichte Parallele zu den Frauen\/Lesben im Buntentorhaus Anfang der 1990er Jahre, welche sich ebenfalls “m\u00e4nnerfreie” R\u00e4ume erk\u00e4mpften und in Wohnkonzepten abseits der b\u00fcrgerlichen Kleinfamilie lebten. Allerdings werden 2020 \u00fcber \u201eFrauen und Lesben\u201c hinaus, explizit inter*-geschlechtliche, trans*geschlechtliche, nonbin\u00e4re und agender Personen mit in die Forderungen einbezogen. Diese Personengruppen finden Anfang der 1990er Jahre keine Erw\u00e4hnung. Dar\u00fcber hinaus wird sich in beiden F\u00e4llen mit anderen St\u00e4dten vernetzt. In den fr\u00fchen 1990ern in Bremen wird sich zwar nicht auf die Situation in Berlin bezogen, allerdings beispielsweise auf drohende R\u00e4umungen in Hamburg oder Bielefeld aufmerksam gemacht (Bambule 1994: 55, 5). Die Unterst\u00fctzer*innen und Stra\u00dfenbesetzer*innen der Dete richten sich in ihren Forderungen explizit an \u201edie Stadt\u201c und verurteilen eine verfehlte Wohnungspolitik bzw. ungenutzten Leerstand zum Zweck von Profit, \u00e4hnlich wie alle damaligen Besetzer*innen. Zus\u00e4tzlich werden jedoch auch explizit Personengruppen aus dem Umfeld der Akteur*innen kritisiert und auf intersektionale Diskriminierungen hingewiesen. So werden Cis-M\u00e4nner adressiert und zu eigenst\u00e4ndiger Reflektion aufgefordert, die linke Szene wird aufgrund von internalisierten Sexismen, Queerfeindlichkeiten und Rassismen kritisiert und auch die lose Gruppe von Flinta*-Personen selbst wird auf die Reproduktion von diskriminierenden \u00c4u\u00dferungen aufmerksam gemacht. Demzufolge hatten die Haus- bzw. die Stra\u00dfenbesetzer*innen 2020, anders als die Besetzungen in den fr\u00fchen 1990er Jahren, spezifische Motive \u00fcber eine grunds\u00e4tzliche Kritik der Wohnungspolitik hinaus, von welchen sich allerdings ein kleiner Teil in den Forderungen bzw. Nutzungskonzepten der Frauen\/Lesben des Buntentorhauses<\/em> wiederfinden l\u00e4sst. <\/p>\n\n\n\n

Entgegen meiner Annahme zu Beginn der Recherche wird grunds\u00e4tzlich deutlich, dass in den fr\u00fchen 1990er Jahren im Gegensatz zu den 1980er Jahren in Bremen keine neuen Nutzungsvertr\u00e4ge f\u00fcr Hausbesetzungen ausgehandelt wurden. Konzepten f\u00fcr eine feministische, k\u00fcnstlerische und unkommerzielle Nutzung oder Initiativen f\u00fcr bezahlbaren Wohnraum wird eine gewaltsame Absage erteilt. Demgegen\u00fcber erhalten die Nutzer*innen des Kulturzentrums Lagerhaus <\/em>in der Schildstra\u00dfe 1994, im Jahr der R\u00e4umung des Buntentorhauses,<\/em> eine \u00f6ffentliche F\u00f6rderung durch den Kulturressort. Das Geb\u00e4ude wurde ehemals auch von der Bremischen<\/em> verwaltet und schon 1978 besetzt. Der Stadtteilbeirat stimmte einer Nutzung zu, in den Folgejahren wurden mehrere kleinere Vereine und ein Tr\u00e4gerverein gegr\u00fcndet und ab 1983 kam ein Nutzungsvertrag zustande (Scheda\/Sinn\/Z\u00fcghart 2000: 24-25). 2020 wurde f\u00fcr queerfeministische und unkommerzielle Nutzungskonzepte, \u00e4hnlich wie 1994, entgegen den Versprechungen von Politiker*innen des Bremer Senats, welche allerdings im Fall der \u201eDete\u201c auch unterschrieben vorliegen, bisher nur eine Zwischennutzung realisiert.<\/p>\n\n\n\n

Sowohl die schriftlichen Kontextualisierungen der Initiative f\u00fcr bezahlbaren Wohnraum <\/em>im Januar 1994, als auch die Ausf\u00fchrungen in den Forderungen der solidarischen Flinta*-Personen f\u00fcr die Dete<\/em>, eignen sich theoretisch um den jeweiligen Protest bewegungstheoretisch grob in grundlegende Kategorien des Modells von Doug McAdam, Sidney Tarrow und Charles Tilly einzuordnen. Spezifisch f\u00fcr die Theorie McAdams\u2019 ist die Betrachtung eines beidseitigen Prozesses, in dem<\/p>\n\n\n\n

nicht nur die Soziale Bewegung, sondern auch die (staatliche) Elite auf Ver\u00e4nderungen [\u2026] reagieren [m\u00fcsse]. Eine vorher stabile Situation transformiere sich unter dem Einfluss weitreichender sozialer Wandlungsprozesse in eine Situation der Unsicherheit, in der sich neue Spielr\u00e4ume er\u00f6ffnen bzw. bestehende Privilegien hinterfragt [w\u00fcrden].<\/p>\n\n\n\n

McAdam, Tarrow und Tilly betitelten ihre Theorie bzw. ihre bewegungstheoretische Weiterentwicklung 2001 als \u201eDynamics of Contention\u201c, welche auf dem ideengeschichtlichen Vorl\u00e4ufer, der Theorie der sogenannten \u201ePolitical-Opportunity-Structures\u201c beruht. So sollen laut McAdam einerseits \u201eBedrohungen durch konkurrierende Gruppen\u201c genauso wie \u201epolitische Gelegenheiten als Rahmenbedingung [z.B. der Hausbesetzung, d. Verf.] in Betracht bezogen werden\u201c (1999:x). Dar\u00fcber hinaus sei es notwendig zun\u00e4chst der subjektiven Wahrnehmung des Wandels bzw. dem \u201egrundlegenden Mechanismus der Sinnkonstruktion, der dem Handeln der [\u2026] Akteur*innen der protestierenden wie auch jenen der >etablierten< Gruppe gleicherma\u00dfen zugrunde liege, gr\u00f6\u00dfere Aufmerksamkeit [zu widmen]\u201c (1999:xxii). Die vorliegende Herausstellung der Motive der Hausbesetzer*innen w\u00fcrde sich als Vorstufe f\u00fcr eine umfassende Analyse eignen um die Wahrnehmung und Zielsetzung der Protestierenden und der Gegenseite anhand der Theorie von McAdam, Tarrow und Tilly zu untersuchen, sie findet an dieser Stelle allerdings keine weitere Anwendung.<\/p>\n\n\n\n

Literaturverzeichnis<\/strong><\/p>\n\n\n\n

Bambule (1993): Zahlreiche Artikel ohne Titel und Autor*in. In: Bambule. Politkalender.<\/em> Jg. 1993, Nr. 18-52.<\/p>\n\n\n\n

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Bremer Kassiber (1994): \u201eVon vielen wird die Notwendigkeit des H\u00e4userkampfes nicht ernst genommen\u201c. In:Bremer Kassiber. Stadtzeitung f\u00fcr Alltag, Politik, Revolution. <\/em>Jg. 1994, Nr. 23, S.6-9.<\/p>\n\n\n\n

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McAdam, Doug (1999): Introduction to the Second Edition, in: ders., Political Process and the Development of Black Insurgency, 1930\u20131970, 2nd ed., Chicago, S. vii\u2013xlii.<\/p>\n\n\n\n

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Staatsarchiv Bremen (2020): Besetzung des Nawatzki-Hauses in Bremen-Vegesack, Juli 1990. <\/em>Text abrufbar unter: https:\/\/www.arcinsys.niedersachsen.de\/arcinsys\/detailAction.action?detailid=v8979721&icomefrom=search (Zugriff am 18.4.2021).<\/p>\n\n\n\n

Trammer, Michael (2020): Kulturzentrum wieder er\u00f6ffnet. In:t<\/em>az<\/em> am 11.10.2020: Text abrufbar unter: https:\/\/taz.de\/Hausbesetzung-in-Bremen\/!5719319\/ (Zugriff am 18.4.2021).<\/p>\n","protected":false},"excerpt":{"rendered":"

Was waren die Motive von Hausbesetzer*innen in Bremen in den fr\u00fchen 1990er Jahren und wie unterscheiden sie sich von den Motiven der Hausbesetzer*innen der “Dete”, die im Oktober 2020 besetzt wurde? Besetzte H\u00e4user geh\u00f6rten in Bremen in den 1970er und 1980er Jahren, wie auch in anderen St\u00e4dten, ganz selbstverst\u00e4ndlich zum Stadtbild dazu und bildeten einen […]<\/p>\n","protected":false},"author":14,"featured_media":2119,"comment_status":"closed","ping_status":"open","sticky":false,"template":"","format":"standard","meta":{"footnotes":""},"categories":[14],"tags":[],"_links":{"self":[{"href":"https:\/\/traces.protestinstitut.eu\/index.php\/wp-json\/wp\/v2\/posts\/2111"}],"collection":[{"href":"https:\/\/traces.protestinstitut.eu\/index.php\/wp-json\/wp\/v2\/posts"}],"about":[{"href":"https:\/\/traces.protestinstitut.eu\/index.php\/wp-json\/wp\/v2\/types\/post"}],"author":[{"embeddable":true,"href":"https:\/\/traces.protestinstitut.eu\/index.php\/wp-json\/wp\/v2\/users\/14"}],"replies":[{"embeddable":true,"href":"https:\/\/traces.protestinstitut.eu\/index.php\/wp-json\/wp\/v2\/comments?post=2111"}],"version-history":[{"count":6,"href":"https:\/\/traces.protestinstitut.eu\/index.php\/wp-json\/wp\/v2\/posts\/2111\/revisions"}],"predecessor-version":[{"id":2138,"href":"https:\/\/traces.protestinstitut.eu\/index.php\/wp-json\/wp\/v2\/posts\/2111\/revisions\/2138"}],"wp:featuredmedia":[{"embeddable":true,"href":"https:\/\/traces.protestinstitut.eu\/index.php\/wp-json\/wp\/v2\/media\/2119"}],"wp:attachment":[{"href":"https:\/\/traces.protestinstitut.eu\/index.php\/wp-json\/wp\/v2\/media?parent=2111"}],"wp:term":[{"taxonomy":"category","embeddable":true,"href":"https:\/\/traces.protestinstitut.eu\/index.php\/wp-json\/wp\/v2\/categories?post=2111"},{"taxonomy":"post_tag","embeddable":true,"href":"https:\/\/traces.protestinstitut.eu\/index.php\/wp-json\/wp\/v2\/tags?post=2111"}],"curies":[{"name":"wp","href":"https:\/\/api.w.org\/{rel}","templated":true}]}}